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Alles Wichtige rund um Langspielplatten

13.02.2024
7 Min. Lesezeit
Juraj Haruštiak
In dem Artikel erfahren Sie mehr über die Geschichte und Entstehung der Schallplatten, die Pflege, die sie erfordern, wie Sie den Plattenspieler richtig aufstellen und wie Sie Ihre Sammlung so aufbewahren, dass sie jahrelang hält. Sie erfahren etwas über das Aufnehmen und Mastern von Schallplatten und schließen mit dem größten Vinyl-Feiertag ab – dem Record Store Day.
Alles Wichtige rund um Langspielplatten

Wie hat alles begonnen? Die Erfindung und Geschichte von Langspielplatten

Schallplatten wurden Ende des 19. Jahrhunderts von Emile Berliner erfunden. Damals wurden sie aus Schellack, also Naturharz, hergestellt. Die Platten hatten breitere Rillen, drehten sich mit einer Geschwindigkeit von 78 RPM, hatten aber nur 3 Minuten Spieldauer. In den 1930er gab die Gesellschaft RCA Victor die erste Vinylschallplatte heraus. Sie sollte kommerziell erhältlich sein, doch leider war das kein großer Erfolg. Während des 2 Weltkriegs war Schellack mangelhaft, und daher fing man massiv an, auf Vinyl zu pressen. Allerdings noch immer mit einer Geschwindigkeit von 78 RPM.

Neue Schallplatten, also wie wir sie heute kennen, aus PVC (Vinyl) und mit einer Geschwindigkeit von 33 1/3 RPM, wurden im Jahr 1948 von Columbia Records auf den Markt gebracht. Die erste Aufnahme war Mendelssohn Violin Concerto.

Ein Jahr später wurde die erste Schallplatte mit einer Geschwindigkeit von 45 RPM hergestellt. Es ist interessant, dass sich die Platten nach Genre in Farbe unterschieden. Bis zu sieben Farben waren im Angebot.

Was man über Langspielplatten wissen sollte

Trotz der Tatsache, dass heute Streaming die beliebteste Art des Musikhörens ist, kehren immer mehr Leute zu Langspielplatten zurück. Die Freude an Musikhören wird unter anderem durch das Ritual verstärkt, bei dem die Platte aus der Verpackung herausgenommen und gereinigt, die Nadel aufgelegt und die Platte gewendet wird, wenn eine Seite abgespielt ist.

Verpackung verkauft und bei Plattencovern ist es doppelt so wahr. Oft sind sie bis zur Perfektion ausgearbeitet, was ihnen Sammlerwert verleiht. Auf manchen findest du nicht nur Informationen über den Interpreten und die Songs, aber auch Musikinstrumente, die für die jeweilige Aufnahme verwendet wurden, Studioausstattung oder viele Fotos in mehrseitigen Booklets.

Deine Sammlung von Langspielplatten

Die ersten Platten in deiner Sammlung müssen gar nicht teuer sein. Du musst nur aktuelle Trends und Spezialangebote verfolgen und vor allem deinen eigenen Geschmack kennen. Die Kollektion eines leidenschaftlichen Sammlers kann entweder auf einer großen Genrevielfalt aufgebaut werden, oder sie kann einen tiefen Blick auf einen einzigen Musikstil bieten, zum Beispiel auf Heavy Metal, Electro, klassische Musik, Jazz oder Rock and Roll.

Du kannst unser komplettes Angebot nach Genre oder Interpreten durchsuchen. Du findest dort klassische Ausgaben, Neuauflagen, neu gemasterte Versionen, audiophile Langspielplatten, Half-Speed-Platten und viele andere.
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Plattenspieler

Zu einer ordentlichen Sammlung gehört zweifellos auch ein ordentlicher Plattenspieler. Hochwertige Designplattenspieler sind wie ein Schmuckstück. Sie verschönern den Raum und ziehen die Blicke auf sich. Bei audiophiler Pressung muss immer ein hochwertiger Tonabnehmer mit Nadel benutzt werden. Man sagt, er sollte mindestens so viel kosten wie der Plattenspieler. Der Tonabnehmer ist der wichtigste Bestandteil des Plattenspielers, weil er den Klang direkt von der Plattenrille überträgt.

Eine runde schwarze Scheibe

Die meisten Leute stellen sich eine Langspielplatte als eine runde schwarze Scheibe vor, wobei sie auch in anderen Formen und Farben hergestellt wird. Sie kann zum Beispiel die Form eines Hexagons oder sogar einen Fotodruck haben. Farbige Langspielplatten werden eher als limitierte Auflagen herausgegeben und es handelt sich oft um Sammlerstücke, die in kleinen Auflagen gepresst werden.

Die hochwertigsten Langspielplatten sind jedoch noch immer die schwarzen. Im Allgemeinen gilt: je schwerer die Platte ist, desto besser ist sie. Bei 180-200-Gramm-Platten ist die Tonübertragung besser und das Risiko, dass sich die Platte als Folge von höheren Temperaturen bei der Aufbewahrung wellen wird, ist kleiner. Bei diesen Platten musst du aber auch mit höheren Preisen rechnen.
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Allgemeine Pflege

Langspielplatten benötigen bestimmte Pflege, doch bei Einhaltung einiger Regeln kann die Tonaufnahme Ewigkeit überdauern. Hiermit grüßen wir die Sonden Voyager 1 und Voyager 2, die seit dem Jahr 1977 goldene Platten mit einer Botschaft für die außerirdischen Zivilisationen auf dem Bord haben und die sich bereits außerhalb unseres Sonnensystems befinden.

Zurück auf die Erde. Zur Reinigung und Pflege sollte man das dafür geeignete Zubehör verwenden und einen Plattenspieler mit hochwertiger Nadel und richtig eingestelltem Arm haben. Bei der Handhabung mit der Schallplatte sollte man vorsichtig sein. Die Platte darf unter keinen Umständen in Kontakt mit den Fingern kommen an den Stellen, wo sich die Rillen befinden. Infolge der Verschmutzung kann die Nadel beschädigt werden. Beim Auflegen der Platte auf den Teller soll man sie an den Kanten auf den gegenüberliegenden Seiten halten. Die Platte wird nie auf den sich drehenden Teller aufgelegt oder vom Teller abgenommen, der noch in Bewegung ist.

Aufbewahrung

Langspielplatten sollten an einem trocken und kühlen Ort aufbewahrt werden. Es ist sehr wichtig, dass sie nicht aufeinander liegen. Das Gewicht der Platten kann ihre Deformation verursachen und sie werden nie wie zuvor klingen. Die beste Aufbewahrungslösung sind Originalständer oder Plattenkoffer.

Kratzer auf Plattenrillen gleichen sich einer Katastrophe, deshalb steht Vorsicht an erster Stelle.

Besondere Pflege der Vinylschallplatten

Plattenwaschmaschinen sind für echte Audiophilen, Sammler und DJs, die sich sicher sein wollen, dass ihre Platten immer ohne Zögern spielen. Es gibt Ultraschallwaschmaschinen für Tiefenreinigung, Vakuumwaschmaschinen, die Staub und Unreinheiten von den Rillen absaugen, und sogar Plattenwaschmaschinen in Form eines Bads mit Bürstenmassage, also eine echte Vinyl-Wellness.

Für den täglichen Gebrauch reichen auch übliche Pflegeutensilien, wie zum Beispiel Reinigungstücher, Reinigungsbürsten oder -pinsel und flüssige alkoholfreie Reinigungsmittel – alles natürlich speziell für diesen Zweck bestimmt.

Und wer seine Langspielplatten wirklich gern hat, der fasst sie mit Handschuhen an. Buchstäblich.

Plattenspieler-Pflege

Es kann passieren, dass auch eine neue oder gereinigte Schallplatte springt und die Nadel aus der Spur gerät. In solchen Fällen empfehlen wir, den Plattenspieler zu untersuchen. Vielleicht ist der Armdruck nicht richtig eingestellt und tiefe Basstöne werfen die Nadel aus den Rillen. Es gibt viele Hilfsmittel, die dir dabei helfen können, den Plattenspieler richtig einzustellen.

Mit einer Spezialwaage kannst du den Druck des Tonabnehmers abmessen, mit einer Wasserwaage kannst du überprüfen, ob der Plattenteller gerade liegt, bzw. ob der Plattenspieler richtig platziert ist. Das Problem kann auch darin liegen, dass die Nadel nicht senkrecht auf die Platte aufsitzt. Es gibt Werkzeug und Schablonen, mit denen die Einstellung des Armwinkels ganz einfach ist.
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Geschwindigkeit

Was bedeutet eigentlich RPM? Revolutions per minute. Diese Angabe sagt, wie viele Drehungen der Plattenteller in einer Minute macht.

Man unterscheidet zwischen drei Geschwindigkeiten: 33 1/3 RPM, 45 RPM und 78 RPM.

Die 78-RPM-Schallplatten sind heutzutage eher selten. Es waren die ersten Schallplatten aus dem bereits erwähnten Schellack. Langspielplatten mit einem Durchmesser 12“ und EP-Platten mit einem Durchmesser 10“ drehen sich mit einer Geschwindigkeit von 33 1/3. Die anderen, 7-Zoll-Vinylschallplatten, einige Maxisingles und EPs drehen sich mit einer Geschwindigkeit von 45 RPM, genau wie einige audiophile Langspielplatten.

Drehgeschwindigkeit kann auf jedem Plattenspieler umgeschaltet werden.

Mastering

DMM (Direct Metal Mastering) – mit dieser Technologie werden Schallplatten mit Hilfe einer Stahlscheibe mit einer Schicht des reinen Kupfers hergestellt. Der Tonsignal wird direkt auf die Kupferscheibe aufgeschrieben. Der Unterschied zur klassischen Herstellung liegt darin, dass dieser Prozess nur einen Schritt erfordert – im Vergleich zum gewöhnlichen Drei-Schritt-Prozess. Bei dieser Technologie werden Echo und Rauschen erheblich reduziert.

Seit dem Verkauf der Neumann Gesellschaft an den deutschen Mikrofonhersteller Sennheiser werden keine neuen Drehbänke hergestellt und keine Ersatzteile geliefert. Auf der ganzen Welt gibt es nur sechs solche Anlagen. Die besten Beispiele der DMM-Pressung sind Teldec (Deutschland) und EMI (Großbritannien) vom Anfang der 1980er.

Half Speed Mastering – bei diesem Prozess werden Vinylschallplatten mit halber Geschwindigkeit geschnitten. Die Scheibendrehbank und die Hauptquelle werden auf halbe Geschwindigkeit, d. h. 16 2/3 in Gang gesetzt. Sie laufen gleichzeitig mit falscher Geschwindigkeit – langsam.

Je länger man eine Rille ausschneidet, desto präziser wird die Arbeit. Man hört einen deutlichen Unterschied zwischen Aufnahmen, die in Echtzeit entstanden sind, und Aufnahmen, die in Doppelzeit gemacht wurden.

Direct to Disc – bevor man Tonbänder zum Aufnehmen verwendete, wurde alles mit der „Direct to Disc“-Methode aufgenommen. Es ist eine sehr anspruchsvolle Methode, weil alles live und ohne größere musikalische und technische Fehler aufgenommen werden muss. Nach dem Aufnehmen sind nämlich keine weiteren Aufbereitungen möglich. Diese Technologie wird wieder immer mehr beliebt, unter anderem dank Third Man Records von Jack White. Die ganze Alchimie liegt darin, dass Musiker es auf den ersten Versuch richtig machen müssen. Trotz allem kann manchmal ein Fehler auftreten, der aber solchen Aufnahmen genau die richtige magische Authentizität verleiht.

Im Allgemeinen gilt, dass Studiomastering speziell für Langspielplatten bestimmt ist und sich vom finalen Mastering von CDs und anderen Formaten unterscheidet.

Record Store Day

Auch die Liebhaber von Langspielplatten haben ihren speziellen Tag. Record Store Day findet jedes Jahr in konventionellen Geschäften auf der ganzen Welt statt. Die Ladenbesitzer bereiten oft auch ein Begleitprogramm vor. Bei diesem Anlass werden verschiedene limitierte Auflagen von Platten von beliebten Interpreten herausgegeben, die danach nicht mehr aufzutreiben sind. Es handelt sich um wirklich außergewöhnliche, limitierte Stücke, die kein Sammler im Laden liegen lässt.
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